Eine kleine Vorstellung dreier Bands die von Glenn Danzig gegründet und geleitet wurden.
Die Misfits dürften wohl jedem ein Begriff sein.
Es handelt sich dabei um Punkioniere, die bereits Ende der 1970'er Jahre mit dem Aufkommen der Punkbewegung aktiv wurden und sich thematisch an drittklassigen Horrorfilmen orientierten.
Die Bandmitglieder trugen deshalb billige Accessoirs wie z.b. Stoffhandschuhe mit aufgedruckten Knochen wie man sie von diesen billigen Skelettkostümen kennt. Außerdem wurde auf alles mögliche was der Band in die Finger kam ein Totenschädelgesicht des Crimson Ghost (ursprünglich eine Figur aus einem Film von 1946) aufgemalt, das später zum Markenzeichen der Band werden sollte. Ebenso wie die typische Misfitsfrisur (Devilock):
Eine nach vorne gegelte, ins Gesicht hängende Tolle.
Musikalisch erinnern die Misfits stark an den frühen Punk der Ramones, der allerdings durch und durch von makaberen Texten durchzogen ist und sich so ganz bewusst mit den fröhlichen Melodien beißt. Außerdem jaulen die Misfits viel viel mehr als die Ramones, was dem ganzen einen extramelodischen Mitgröhlcharakter verleiht. Insgesamt ist der Sound also etwas roher und brutaler als bei den Ramones.
Bis 1982 veröffentlichte die Band über ihr eigenes Label zahlreiche EPs und Singles, konnte aber erst in den Folgejahren Label finden die bereit waren Alben der Misfits zu produzieren und im großen Stil zu veröffentlichen.
Balzac
Anfang/Mitte der 1980'er trennte sich Danzig von den Misfits, die er einige Jahre zuvor mit seinem Freund Jerry Only gegründet hatte und widmet sich seinem Solo-Projekt.
Nach 10 Jahren Rechtsstreit gründen Jerry Only und sein Bruder Doyle Wolfgang von Frankenstein die Misfits erneut und setzen eine Hammerplatte auf (American Psycho). Der neue Sänger wird von den meisten Fans anerkannt und mittlerweile touren die Misfits zusammen mit der japanischen Band BALZAC, welche sich nach dem Vorbild der Misfits formiert hat und quasi als lebender Tribut an die Band dient.
Die modernen Misfits klingen deutlich härter als die alten. Dennoch gelten die Platten an denen Danzig mitwirkte (vor allem Walk Among Us) als die größten Werke der Misfits.
Anspieltips
Last Caress, Skulls, Mommy Can I go out and Kill tonight?, 20 Eyes, Die Die my Darling
SAMHAIN
Der Name der Band leitet sich von einem alten heidnischen Brauch der Kelten ab aus dem sich später das moderne Halloween entwickelte. (mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Samhain )
Danzig gründete die Band 1983 und veröffentlichte 3 Alben (Initium, November coming fire, Final Descent) sowie eine EP (Unholy Passion).
Musikalisch klingt Samhaim auf Initium noch sehr nach Misfits in besserer Qualität. Hier besteht der Unterschied darin, dass Samhain jedoch weniger auf Cartoonhorror setzt sondern vielmehr okkultes mit einbringt, was die Band insgesamt düsterer als die Misfits erscheinen lässt. Später jedoch klingt die Musik immer weniger nach Punk, Einflüsse aus dem Gothic Rock (fragt mich bloß nicht) und, auf der Final Descent CD, sogar aus dem Bereich Metal machen sich breit.
Schließlich, 1987, mündete das Ganze darin, dass Danzig das Label wechselte, den Namen der Band in DANZIG änderte und fortan mit einem neuen Gitarristen und einem neuen Drummer eine Art Dark Metal mit starken Retroeinflüssen spielte.
Anspieltips:
The Howl
All Murder, All Guts, All Fun
Initium im Allgemeinen
DANZIG
Zwei der letzten Songs von Samhain sind hier auf dem ersten Album "Danzig I" als finale Versionen enthalten (Posession, Twisted Cain) und mit dem Song "Mother" landet Danzig in den USA seinen größten Hit in den Charts, in dessen Schatten er fortan stehen wird.
Danzig spielt eine Mischung aus Blues und Hard Rock mit einem Touch Metal und seine Stimme kommt dabei nun endgültig voll zur Geltung.
Kritiker sehen in Glenn Danzig fortan "Evil Elvis" oder vergleichen ihn mit Morrison von den Doors. Oft wird behauptet dass Danzigs Alben die Entwicklung des Heavy Metal maßgeblich beeinflusst hätten wären sie nur ein paar Jahre früher erschienen und noch häufiger wird die Band auf eine Stufe mit Legenden wie Black Sabbath gestellt - und zwar nicht nur von Fans der Band sondern teilweise auch von Kritikern.
Ihren Höhepunkt erreicht dieses Retroschaffen auf den Platten Danzig III: How the Gods Kill und Danzig IV.
Danach schmeißt Danzig die ganze Band raus und versucht sich fortan experimentell und modern.
Danzig 5: Blackaciddevil klingt durch und durch elektronisch, fast schon nach NIN, was den Fans natürlich überhaupt nicht geschmeckt hat.
Außerdem wird schon bald klar, dass der Meister seine Stimme verloren hat! Oder doch nicht? Auf jeden Fall ist Danzig heiser. Das ändert sich mit dem rockigeren Danzig 666: Satan's Child auch nicht mehr und Danzig 777: I Luciferi klingt auch eher wie ein modernes Rockalbum mit einem ziemlich peinlichen NuMetall-Song (Wicked Pussycat) und einem vergeblichen Versuch Marilyn Manson nachzuahmen (Kiss the Skull).
Erst das aktuelle Album Danzig 8: Circle of Snakes zieht den Karren wieder ein wenig aus dem Dreck. Obwohl es auch hier nicht mehr gelingt an alte Tage anzuknüpfen überzeugt der neue Danzig seine Fans hier wieder mit richtig krachigen Songs und einer wieder etwas erholten Stimme.
Anspieltips:
Alter Stil:
Bodies, Mother, Devil's Plaything, Killer Wolf, Sistinas, Her Black Wings, Do you wear the Mark, Going down to die, Left Hand Black, How the Gods kill, Thirteen
Industrialphase:
Blackacidevil, 7th House, Hint of her Blood, Sacrifice
Neuer Stil:
Skincarver, A 1000 Devils Reign, Black Mass, Skull Forrest, I Luciferi, The coldest Sun
kenn aber leicer ned die musik..bzw keine lieder.
