Da treffen wir einen Mann, der seelisch wie körperlich aus dem Ei gepellt zu sein scheint. Einen Mann, der aus nichts anderem zu bestehen scheint als aus einer in jeder Hinsicht optimierten Hülle, in der eine Art Maschine ihr vorgegebenes Programm abspult. Patrick Bateman (Christian Bale) lebt in einer Designerwohnung und hat einen Designerkörper, den er pflegt – man könnte sagen: bis zum Exzess: Gesichtsmaske, Feuchtigkeitscreme etc. pp. Gesunder Geist, gesunder Körper? Wohl kaum. Auch Batemans political correctness, seine vornehme Wortwahl, sein Benehmen scheinen mit seinem Äußeren zu korrespondieren. Man beschimpft Juden nicht und es gilt, die großen Probleme der Armut, der Unterdrückung der Frauen etc. pp. in der Welt zu bekämpfen – zensiert er in einer fast schon beiläufigen Art seine jeweiligen Gegenüber.
Bateman ist verlobt, oder so etwas ähnliches, und zwar mit der nichtssagenden Evelyn Williams (Reese Witherspoon), die von Heirat redet. Gleichzeitig treibt es Bateman mit Courtney (Samantha Mathis), der Frau des homosexuellen (oder bisexuellen?) Luis (Matt Ross). Doch bei Bateman geht es nicht um Liebe, nicht mal um Gefühle beim sporadischen Sex. Bateman will ein Sieger sein, einer, der alles kann, alles beherrscht, in allem der erste ist – ausgestattet mit der entsprechenden moralischen Gesinnung. Seine Sekretärin Jean (Chloë Sevigny) weist er an, Miniröcke und hochhackige Schuhe zu tragen, in einem Ton der Überlegenheit, der Selbstsicherheit und der Bevormundung.
Um diese Macht zu demonstrieren, gabelt Bateman auf der Straße die Prostituierte Christie (Cara Seymor) auf, die eigentlich nicht Christie heißt, der Bateman allerdings in seiner Arroganz und Selbstüberschätzung diesen Namen zuweist. Hinzu gesellt sich ein Callgirl namens Sabrina (Krista Sutton). Später ordert er nochmals Christie und diesmal als weitere Gespielin Elisabeth (Guinevere Turner). Das alles wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn sich in einer der Wohnungen Batemans nicht plötzlich allerlei Leichen tummeln würden. Und Bateman ist derjenige, der etliche Damen und auch einige Herren mit Designer-Axt, Kettensäge und anderen Mordinstrumenten ins Jenseits befördert. Seine Sekretärin Jean entkommt – ohne es zu ahnen – nur knapp diesem Schicksal. Bateman, führt er ein Doppelleben? Oder sind diese Exzesse und brutalen Morde nur die konsequente Fortführung seines Lebens als kaltblütiger Designer-Yuppie, in dessen Verlauf ebenso ein Obdachloser wie ein Kollege dran glauben müssen?
Ich finde den Film einfach geil. Hab das Buch auch gelesen, aber das ist verschärfter.