• Ich bin nach langer Zeit mal wieder auf den Text eingegangen und habe mir jedes Wort nochmals angesehen und etwas zerlegt

    Dabei ist mir bei "greiser Kinderschar" aufgefallen , dass dies ja eigentlich dem Wortsinn nach ältere Kinder sein müssten , also so wie ältere Waisen ohne Eltern die aber voller Emotionen sind auf ihre Eltern , Bezugsperson bzw. einer Mutter die sie "weggeben" hat (Reale Person oder ggf. Wissenschaftler bei Klonen usw. )


    Dabei ist mir weiter insgesamt aufgefallen ,dass wenn ein Mensch enorm starke Emotionen (unkontrolierbare Gefühlausbrüche) hat und verspürt im Lindemann Gesang / Darbietung bzw...(Mutter (zaghaft) , Mutter (lauter)., Mutter (noch lauter, verzeifelt schreiend ) bzw., man nicht jedes gesprochene oder geschriebene Wort eins zu eins im nachhinein auch genau so meint, egal wie hart und verletztend man in dem Moment der Emotion man auch immer etwas ausdrückt

    Genauso könnte man aber auch interpretieren das die Gefühle und starke Erkenntnis dem aufwachen dienen , eben nach dem Gefühlsausbruch ala "Oh Gott , was habe ich nur getan ?" ( Fluss versenken, Mord wortwörtlich gemeint oder Abbruch einer Beziegung als Methaper bzw. inneres Trauma)


    Wenn man also das Lied rein auf dieser emotionalen Basis versteht, könnten das alles die Gefühle des Protagonisten auf den Verlust eine Person (Mutter) oder einer ebensolchen Person die dieser einfach nur sehr extrem Nahe steht ( enge Bindung) massiv wie ein Trauma weit ins Erwachsenenleben betrauert werden.

    Man wünscht dieser Person im Ausbruch des starken Gefühls alles mögliche schlechte , aber die Realität kann, muss dem aber später dann nicht exakt genau so entsprechen weil das Lied bzw. nur eben gerade diesen Moment des eruptiven starken emotionalen Gefühlsausbruchs beschreibt , also zeitlich gesehen .

  • Das Kind schreit nach seiner Mutter, die es verlassen hat (aus verschiedensten Gründen und ihm keine Mutter sein kann). Es ist allein /einsam in der Dunkelheit ohne Liebe, Wärme, Zuneigung, Zärtlichkeit. Es ist verzweifelt auf der Suche nach Liebe. Seine Verzweiflung schlägt in Hass auf die begehrte Mutter um, die es nicht wollte. Dafür wird sie bestraft werden.

  • ich frage mich auch , ob man dem Erzähler selbst hier einwandfrei trauen kann ?

    Also , ist er ein zuverlässiger Erzähler für den unbeteiligten Zuhörer oder erzählt er uns nur seine ( eine) emotionale veränderte Sichtweise und nicht die neutrale volle Wahrheit ?

  • ich frage mich auch , ob man dem Erzähler selbst hier einwandfrei trauen kann ?

    Also , ist er ein zuverlässiger Erzähler für den unbeteiligten Zuhörer oder erzählt er uns nur seine ( eine) emotionale veränderte Sichtweise und nicht die neutrale volle Wahrheit ?

    das ist eine interessante Sichtweise. Angenommen der Erzähler findet sich beim Psychologen wieder. Der Psychologe hört ihm zu und versucht ihn empathisch zu verstehen. Er hat aber auch die Sichtweise der Mutter bzw. der Gesamt - Familien - Situation im Blick zu behalten. Zum Beispiel: Junge musste ins betreute Wohnen, Die Mutter ist überfordert: sie hat mehrere Kinder von mehreren Vätern. Sie ist mit dem Jungen überfordert, weil er Psychosen hat und dadurch Gewaltandrohung in der gesamten Familie ausspricht und ausübt. Der Junge geht in seine Phantasiewelt.

  • Hab den Text früher immer so interpretiert, als dass er aus Sicht eines abgetriebenen Kindes ist.


    "wünsch mir dass ich eine Mutter hätte, keine Sonne die mir scheint, keine Brust hat Milch geweint"

    "hab keinen Nabel auf dem Bauch"

    "durfte keine Nippel lecken.."

    "niemand gab mir einen Namen"

    "gezeugt in Hast"

    "Der Mutter die mich nie geboren..."

    "auch wenn ich daran sterben muss"

    "MUTTER!!!!"

  • das ist eine krasse Interpretation, macht aber auch Sinn.

  • Für mich einfach die überspitzte Vorstellung einer künstlichen Befruchtung aus der Sicht des Kindes.

    Dachte auch immer, das wäre die gängige Interpretation.

    Gerade, wenn man bedenkt, dass Mutter in der Zeit von Dolly und Matrix entstanden ist, da kamen die Themen Reagenzglaszeugung, Klonen u.ä. in die öffentliche Wahrnehmung.


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

    Einmal editiert, zuletzt von Diaboula ()

  • Dachte auch immer, das wäre die gängige Interpretation.

    Gerade, wenn man bedenkt, dass Mutter in der Zeit von Dolly und Matrix entstanden ist, da kamen die Themen Reagenzglaszeugung, Klonen u.ä. in die öffentliche Wahrnehmung.

    Klon, auf jeden Fall. Wobei mich der Text von Mutter bisweilen heute noch vor Rätsel stellt, und ich mir abgewöhnt habe, alles ausinterpretiert haben zu müssen.

    Bei Matrix der Klon als Werkzeug der Maschinen, gruselig genug. Aber der Roman, aus dem später der m.E. sehr gute Film "Die Insel" umgesetzt wurde, war auch in vielen Kreisen bekannt ("Spares" von M.M. Smith), und allgemein wurde über die Funktion von Klonen als "Ersatzteillager" diskutiert.

    Und auch einer meiner absoluten Highlightfilme lief zu der Zeit; Gattaca, nicht direkt über Klone, aber über pränatale Selektion und Optimierung.

    Das Thema war also insgesamt sehr high.

    Wahrscheinlich haben Rammstein da mehrere thematisch zusammenhängende Quellen im Song verarbeitet.

    "Seid doch gut... wenn ihr könnt" (Don Fili)