• ^ Jap find ich auch... geile Eletronik, stimmungsmachend, aber das rammsteinerische Lyrikpotential natürlich nicht ansatzweise ausgeschöpft :hmpf:

  • Im allgemeinen geht es um das Ehegelübde, jedoch eine richtige Aussage hat das Lied nicht. Viel mehr geht es um Wortspielerei.


    Du

    du hast
    du hast mich
    du hast mich gefragt
    du hast mich gefragt, und ich hab nichts gesagt

    Hier wird mit einem Homophon (griechisch: Gleich klingend) gespielt. "Hast" (von haben) klingt akustisch genau so wie "Hasst" (von hassen). Es gibt eine englische Version des Liedes, wo das wortspiel aber nicht möglich ist und daher "You hate" (Du hasst) anstatt "You have" (Du hast) gesungen wird. Das lyrische Ich wird hier also von einer zweiten Person nach etwas gefragt, worauf das lyrische Ich nicht antwortet. Nach was das lyrische Ich gefragt wird, lässt sich nicht aus dem Text ablesen. Man kann aber vermuten das das lyrische Ich entweder ein Heiratsantrag bekommen hat oder nach einer Liebesbestätigung gefragt wurde. Warum das lyrische Ich darauf nicht antwortet, lässt sich dann durch das Homophon erklären. Nämlich das das lyrische Ich davon ausgeht, das die andere Person ihn hasst (du has(s)t mich) und eventuell nur sein Geld will oder aus sonst einem Grund mit ihm den Bund der Ehe gehen will.
    Willst du bis der Tod euch scheidet

    treu ihr sein für alle Tage

    Nein

    Die Ehe endet normalerweise mit dem Tod des Ehegatten, weswegen bei der kirchlichen Verlobung vom einem kirchlichen Amtsträger nach einem Gelübde (ein Versprechen) gefragt wird. Dieses Versprechen sich ewig bis zum Tod an sie zu binden und treu zu sein beantwortet das lyrische Ich mit "Nein", da er davon ausgeht das die andere Person ihn nicht liebt (Du has(s)t mich).

    Willst du bis zum Tod, der scheide

    sie lieben auch in schlechten Tagen

    Nein

    Dieser Abschnitt ist natürlich, im Gegensatz zum ersten Gelübde, keine offizielle Gelübdefrage. Denn mit der Scheide ist hier ganz klar die weibliche Vagina gemeint, was man beim oberflächlichen hören des Textes aber leicht überhören kann und es so mit der Scheidung verwechseln kann. Genau das soll der Wortwitz sein. Der Satz sagt also aus, ob er bis zum Tod der weiblichen Vagina (Also Sie) sie lieben wird auch wenn schlechte Tage kommen, worauf das lyrische Ich ebenfalls mit Nein antwortet, da er ja davon ausgeht das sie (die Scheide) ihn hasst (du has(s)t mich).

    Mein Teil der Interpretation #mce_temp_url# (Version 4.0)
    -(PDF Datei/Grösse: 35 MB/85 Seiten)- -Neue Version 4.0 nun mit Reise, Reise

    2 Mal editiert, zuletzt von Seemann85 ()

  • @Seeman85: Super Interpretation. Ich hätte da noch eine Anmerkung:
    Immer wenn im Refrain die Frage nach der ewigen Bindung gestellt wird, meine ich im Hintergrund Chöre (Engel) zu hören, die "Jaaa" singen und Rammstein (Teufel) zerstören dieses Bild mit einem lauten "Nein!". Ein Zwiespalt, ein innerer Kampf, dessen Ausgang vom Lied offen gelassen wird.

  • Lief heute morgen bei Radio Bob auf dem Weg zur Arbeit.


    Ich bekam sofort Gänsehaut und sofort den Drang, hinterm Lenkrad zu bangen.


    Auch heute noch, nach über 22 Jahren, habe ich mich an diesem Song nicht satt gehört.


    Immer wieder geil. Das spricht für sich!

    Let me die without fear,
    As I have lived without it!

    So shut your mouth and spare my ears

    I'm fed up with all your bullshit