666 Plektrum

  • Die Jagd nach dem Plektrum des Satans
    MUSIKKOMÖDIE: "Kings Of Rock" erzählt von zwei Heavy-Metal-Musikern, denen jedes Mittel recht ist, um Erfolg zu haben
    Von MICHAEL RANZE


    Es beginnt mit einem Furz, und es endet mit einem Furz. Zwischendurch sorgen ein durch Willenskraft gesteuerter Penis, ein sprechendes Ronnie-James-Dio-Plakat und ein Gitarrenduell mit dem Teufel höchstpersönlich für Heiterkeit. Aber Achtung: Man sollte schon ein großzügiges Humorverständnis mitbringen, um sich angenehm unterhalten zu fühlen. Von albern bis platt, von pubertär bis geschmacklos bedient Regisseur Liam Lnych die ganze Bandbreite des Klamauks. Kurioserweise ist sein Film immer dann am besten, wenn Jack Black und Kyle Gass, die Hauptdarsteller, ordentlich losrocken und die Klischees des Heavy Metal auf die Schippe nehmen.


    Wer es noch nicht wusste: Jack Black und Kyle Gass gründeten 1994 die Band Tenacious D und traten als Vorgruppe von Beck sowie Pearl Jam auf. Es folgten eine CD, eine DVD mit Live-Auftritten und Musikvideos, die u. a. von Spike Jonze inszeniert wurden.


    Der Kinofilm ist eine fiktive Rückschau, die zeigt, wie Tenacious D entstanden sein könnte. Dabei erscheinen Jack Black und Kyle Gass als überlebensgroße Charaktere, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. JB und KG, so ihre Rollenkürzel, lernen sich am Strand von Venice kennen. Schnell gründen sie eine Band. Um all die anderen Möchtegern-Rocker bei einem örtlichen Musikwettbewerb auszustechen, brauchen JB und KG das "Plektron des Schicksals", geschnitzt aus dem Eckzahn des Teufels. Die nun folgende Fahrt zum Rock 'n' Roll History Museum, in dem das Plektron verwahrt ist, dient als Aufhänger für Slapstick und skurrile Begegnungen.


    Gitarristen, die dem Teufel ihre Seele verkaufen - das kennt man bereits aus Walter Hills unterbewertetem Film "Crossroads". Lynch bedient sich frech der Mythen der Pop-Kultur. Hier eine Hommage an Stanley Kubricks "Uhrwerk Orange", dort eine Huldigung an den Zeichentrickstil Tex Averys. Sehr durchdacht und stringent ist das alles nicht, die beabsichtigte Subversivität findet sich nur gelegentlich in den Song-Texten. Dabei hatte es so flott und vielversprechend angefangen: Im Stil von "Tommy", der berühmten Rock-Oper der Who, erfahren wir alles über JBs Jugendtrauma. Doch rasch geht Lynch die Puste aus, und der Zuschauer befindet sich im Fahrwasser einer typischen Jack-Black-Komödie. Und die Musik? Heavy Metal eben, mit dem üblichen Pathos und Bombast. Auch nicht jedermanns Sache.


    >> Kings Of Rock - Tenacious D USA 2006, 94 Min., ab 12 J., R: Liam Lynch, D: Jack Black, Kyle Gass, JR Reed, Troy Gentile, Ronnie James, Meat Loaf, Ben Stiller, Tim Robbins, täglich in den UCI-Kinowelten Othmarschen-Park und Smart-City; Internet: http://www.Kingsofrock-tenaciousD.de


    erschienen am 8. Februar 2007
    :]

  • Zitat

    Original von Marxer
    Werd ich mir auf jeden fall noch ansehen! Ich liebe Jack Black^^


    ganz am Anfang hatte ich bei dem immer das Gefühl, der ist " nicht echt"
    d.h. das der immer eine Rolle spielt. Aber der ist tatsächlich so ein Verückter, was in für mich so sympathisch macht - er ist auch der Grund, warum ich diesen thread überhaupt aufgemacht hab'


    Leute, schaut Euch diesen Film an !!