Gamerzeitschriften unter Druck / Bewertungs-Mafia?

  • Vorab: Ich lese keinerlei solcher "Fachzeitschriften" - unter anderem aus diesen Gründen.


    Dennoch ist das, was im Bezug auf ATARI durch die Presse geistert, der Hammer:


    4players.de bewertete Ataris "Alone in the Dark" ziemlich verhalten und nüchtern. Fazit: Atari sandte ein deftiges Anwaltsschreiben an 4players.de in dem man darum bat, doch bitte recht schnell diese miese Rezension aus dem Netz zu nehmen - etwaige Konsequenzen stünden aus. (So kündigte Atari nämlich schwuppdiwupp einfach die Werbeanzeigen auf 4players.de - nicht gut, denn solche Seiten finanzieren sich nun mal hauptsächlich durch die Werbung.) Amüsanterweise berief sich Atari darauf, dass die Games-Redaktion wohl eine "illegale" (oder Beta-)Variante des Spiels besessen habe. 4players.de ging sowohl mit dem Schreiben als auch mit der Quittung für das Game an die Öffentlichkeit, die Folge ist NUN (klarerweise ;) ), dass Atari ein "total schlimmer Fehler" unterlaufen seie, auf KEINEN Fall wollte man "Einfluss" nehmen....


    Das ist nich das einzige Mal, wo sowas lief. JoWood versuchte sogar die Vorab-Leser eines Magazins, in dem Gothic 3 sehr realistisch bewertet wurde, per Anruf höflich davon zu überzeugen, ihnen die Vorabexemplare des Magazins zuzusenden...


    Letzten Endes frage ich mich, wozu diese Magazine noch da sind, wenn die eine Hälfte eh arschlecken geht bei den Firmen und Müllspiele in den Himmel lobt, und diejenigen Redaktionen die versuchen gewissenhaft zu bewerten, samt Leserschaft von den Firmen dann "beiseite" genommen werden...ich frage mich auch was die Firmen davon haben, wenn sich zum Schluss der Endverbraucher massiv verarscht fühlt und beschließt weitere Games der Firma zu boykottieren.

  • JoWood ist für diese scheiße schon berüchtigt. dass atari das nötig hat ist mir neu. Bin froh, dass die Entwickler von Gothic 1-3 jetzt einen sehr seriösen Publisher haben.


    Generell ist es eine miese Masche, da Computerzeitschriften generell einen Leserschwund haben und deswegen umso mehr auf Werbepartner angewiesen sind. Natürlich ist faires Miteinander hier angesagt, aber der Hauptgrund einer Spielezeitschrift sollte noch immer das faire Bewerten eines Produkts sein im Interesse seiner Leserschaft.